Essstörung als Chance zur Selbst-Findung

Wer bin ich und wohin gehe ich? Zur Beantwortung dieser Fragen brauchen Jugendliche eine innere Vorstellung von sich selbst. Das Ende der Kindheit ist eine grosse  Herausforderung.

 

Tritt da eine Anorexie oder Bulimie auf, war die Kindheit zuvor von kompetenter, angepasster Liebenswürdigkeit geprägt, sprich von Selbst-Vernachlässigung. Vielleicht waren auch die Trotzphasen ziemlich heftig gewesen, als Ausdruck des Bestrebens, es den anderen Recht zu machen, was ja zu Beginn ziemlich schwierig ist. Dann taucht später in der Jugend die trotzige Heftigkeit zum Schrecken der Beteiligten unverhofft wieder auf.

 

In meiner 30-jährigen Beschäftigung mit Essstörungen habe ich langsam begriffen, wie der jugendliche Trotz, oder nennen wir ihn Rebellion, Hilfsangebote heftig ablehnt, oder die angebotene Hilfe im positivem Fall umso wirksamer umsetzt. Die absolute Unterwerfung unter die Essstörung zeigt die Hilflosigkeit anfänglich sehr klar.

 

Essstörungen sind seelisch bedingt, wir sollten sie als grosse Chance sehen, um ein wahrhaft erfülltes Leben zu finden. Manchmal geht das leider ziemlich schief. Denn Liebenswürdigkeit macht es schwierig, sich selbst als Dreh- und Angelpunkt des Lebens zu begreifen. Probieren, Aushandeln, Sich Durchsetzen, Nachgeben, Aus-sich-Herauskommen und Sich Einlassen werden zu hohen Hürden. Auch können dann Details nur noch schwer in das Gesamte eingeordnet werden.

 

Schwierigkeiten der Nahrungsaufnahme widerspiegeln diesen oft aussichtslosen Kampf um Selbstbestimmung. Bei Essstörungen ist nicht Essen das Hauptproblem, sondern die Selbstfindung. Wenn die Betroffenen nur ihr Gewicht normalisieren, bleiben sie meist leer und ratlos zurück. So ist es ja sinnvoll, dass die Essstörung nicht auf Knopfdruck verschwindet, sondern zur Gesundung eine Erstarkung des Selbst voraussetzt. Ein kompetentes Therapieangebot wie die HGM ist dabei zur Unterstützung ein absolutes ‘Muss’.

 

Aus-sich-Herauskommen schmerzt schon an sich. Wenn es blockiert, wird es zum abgrundtiefen, unerträglichen Alptraum. Nur wenn du das Wertvolle in dir entdeckst, kannst du diesen Preis, die Schmerzen der eigenen Entfaltung, akzeptieren. Für ein Nichts will wohl niemand dieses Leiden auf sich nehmen. Die Selbstverleugnung der Essstörung bietet leider einen trügerischen Ersatz für sinnvolle Opfer an. Sucht betäubt, und so fühlt sich Anorexie oder Bulimie sogar wie ein win/win-Angebot an.

 

Die Veranlagung zur Essstörung geht auch einher mit emotionalem Reichtum und kreativer Vorstellungskraft. Diese Stärken gilt es in der Therapie zu nutzen – auf dem anspruchsvollen Weg zu sich selbst – aber auch als notwendige Verbündete, um den Kampf gegen die Essstörung zu gewinnen. Essstörung ist aber nicht ein Feind, der auf paranoide Art vernichtet werden muss, sondern eher ein Trainingspartner für Durchsetzung im sozialen Leben. Es ist dann ein guter Abschluss des «Essstörungs-Trainingscamps», wenn eine Essstörung fürs Training der Durchsetzungskraft nicht mehr benötigt wird. Stattdessen treten emotionale Kompetenz und vielleicht meine Hypnotische Gefühlsmeditation (HGM) an deren Stelle.

 

Es lohnt sich, für ein gutes Leben zu investieren. Es fragt sich nur wie. Für mich ist das effektivste Work-out zur Selbstfindung die HGM, die ich extra für Essstörungen entwickelt habe. Die HGM ist leicht zu lernen und umzusetzen. Doch gilt wie überall: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

 

Praxis Ziegler

Christian Ziegler
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3600 Thun

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